Oppositionsführer in Mosambik stellt Bedingungen für Dialog
In Mosambik hat sich Oppositionsführer Venancio Mondlane offen für Gespräche mit der Regierung gezeigt, wenn diese die gegen ihn eingeleiteten Verfahren wegen Protesten gegen die seiner Ansicht nach "manipulierte" Präsidentschafts- und Parlamentswahl Anfang Oktober einstellt. "Wir sind offen für einen Dialog", erklärte Mondlane am Freitag im Onlinedienst Facebook. Es müsse jedoch "ein echter Dialog" sein, der keine Fallen enthalte.
Der amtierende Präsident Filipe Nyusi, der im Januar die Amtsgeschäfte an seinen in der umstrittenen Wahl bestimmten Nachfolger Daniel Chapo übergeben wird, hat Mondlane für den 26. November in sein Büro in Maputo eingeladen.
Mondlane ist der Meinung, dass die Wahl zugunsten der Frelimo-Partei von Präsident Nyusi manipuliert wurde. Die Einladung erfolgte, nachdem bei einem harten Durchgreifen der Polizei bei Demonstrationen seines Lagers gegen das Wahlergebnis dutzende Menschen ums Leben gekommen waren.
Gegen Mondlane sowie weitere Vertreter seiner Podemos-Partei liegen straf- und zivilrechtlicher Verfahren vor und der Staat fordert Schadenersatz für die durch die Demonstrationen verursachten Schäden.
Mondlane seinerseits fordert die Aufhebung aller gegen ihn eingeleiteten Verfahren. Er soll sich aus Angst vor einer Festnahme außerhalb des Landes aufhalten.
Mondlane schlug in einer schriftlichen Antwort an den Präsidenten vor, dass er "virtuell" an dem Gespräch teilnimmt.
Nach Angaben der Wahlkommission hatte Chapo die Wahl im Oktober mit 71 Prozent der Stimmen gewonnen. Er war für die Partei Frelimo angetreten, die seit der Unabhängigkeit Mosambiks vor 49 Jahren an der Macht ist. Oppositionsführer Mondlane gewann offiziell nur knapp über 20 Prozent der Stimmen. Er erklärte sich selbst zum Sieger und rief zu Demonstrationen angesichts der "manipulierten" Wahl auf.
D.Evans--MC-UK